
Die Geschichte einer Reisenden, die mit einem
Traum im Herzen und einem Projekt im Koffer nach Hause kam.
Waren Sie schon einmal in Indien? Nein? Dann lassen Sie mich Ihnen
von meiner Reise erzählen.
Im Februar 2007 machte ich mich auf den Weg nach Indien zu einer
Wasser-Shiatsu-Ausbildung. Mein Gepäck: Zwei Reisetaschen mit
allem drin, was man für einen vierwöchigen Aufenthalt
außerhalb der eigenen vier Wände braucht. Außerdem
jede Menge Vorfreude, Neugierde, Reiseführer und riesige Erwartungen.
In Indien angekommen habe ich alles, was ich
jemals über Indien gehört, gelesen oder gesehen habe sofort
vergessen. Es war der reinste Kulturschock für mich. Nichts
ist so, wie wir es aus unseren Regionen kennen, es ist ein kontrolliertes
Chaos in dem man sich als Europäer anfangs nur schwer zurechtfinden
kann.
Aber ich habe mich auf dieses Land eingelassen und ich wollte an
meinem Reiseziel alles sehen, jede Ausprägung, die dieses Land
zu bieten hat und vor allem auch die Seite Indiens, die man wahrnimmt,
aber schnell wieder vergessen möchte. Die Seite der Armut,
des Leides und der Hilflosigkeit.
Auf den Streifzügen durch die Gegend um
Auroville habe ich viele nette Menschen kennen gelernt und vor allem
über die Schweizerin Verena Brons-Stahel die Betreiber von
zwei Schulen in Auroville.
Verena ist die Gründerin des Schweizer Fördervereins Palayam-School
in Indien, sie hat bereits geholfen, eine Schule zu bauen und vor
allem auch langfristig zu unterstützen.
Die Betreiber der Schule Guna (Inder), Anton (Holländer) und
Jürgen (Deutscher) haben sich sehr viel Zeit genommen und mir
das Schulsystem erklärt, mir einen Einblick in die Lehrmethoden
verschafft und mich mit den Kindern zusammen gebracht. Dabei habe
ich auch gesehen, dass die Schulen aus allen Nähten platzen
und dringend erweitert werden müssen.
Die erlebten Geschichten, gerade der einzelnen Kinder, haben mich
tief berührt, mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht 100%-ig
klar, dass Bildung in Indien kein Selbstverständnis ist.
Die Tage in Auroville gingen dahin, ich unternahm jede Menge Besichtigungstouren,
aber die Schule ließ mich nicht mehr los.

Mehrere, von Impressionen gefüllte Tage, schlaflose Nächte
und unzähliche Stromausfälle später, hat es mich
wieder in die Schule gezogen und für mich stand fest, wenn
ich kann, helfe ich.
Verena hat mir das System des Fördervereins näher gebracht,
mir Ihre Erfahrungen in Sachen „Gemeinnützigkeit“
erzählt und mich für das Projekt begeistert.
Zwei Wochen später bin ich nach Hause geflogen, die Kinder
hatten bereits mein Herz erobert und im Gepäck hatte ich den
Plan für das Gesamtprojekt.
In Regensburg angekommen, habe ich sofort
alles nötige und rechtliche in die Wege geleitet um den Verein
zu gründen. Mit meiner Begeisterung und meiner Leidenschaft
konnte ich sofort viele Menschen gewinnen, die das Projekt unterstützen
und mit mir zusammen diese Verantwortung tragen wollen.
Dieses Projekt ist meine Leidenschaft und wenn ich Verenas Engagement
sehe, frage ich mich: „Wieso habe ich nicht früher davon
erfahren und könnte heute schon viel mehr Kindern geholfen
haben?“
Helfen Sie mir und unterstützen Sie mit mir zusammen diese
Schule und wenn Sie zufällig einmal nach Indien fliegen sollten,
dann erinnern Sie sich an meine ersten Eindrücke, vergessen
Sie keinesfalls Ihre Taschenlampe zu Hause und besuchen Sie die
Schule und sehen sich an, was wir gemeinsam geschaffen haben.
Herzlichst Ihre Cornelia Schmid
|